Politischer Frühschoppen mit Arlette Amend und Dennis Behrendt

MK_Erdweg

Veranstaltung der SPD Erdweg-Odelzhausen-Sulzemoos

Bei ihrer Rede im Wirtshaus am Erdweg nahm Arlette Amend Bezug auf den 1. Mai-Feiertag. Am 1. Mai 1890 trat das Sozialistengesetz in Kraft, das die Sozialdemokratie als „gemeingefährlich“ hinstellte. Legale Demonstration wurden dadurch unmöglich gemacht. Die Arbeiterbildungs- und Arbeitersportvereine riefen dazu auf, mit einer roten Nelke im Knopfloch als Symbol auf die Straße zu gehen. Ein halbes Jahr später wurde die SPD gegründet. Zum Glück braucht man nicht mehr für einen 8-Stunden-Tag zu kämpfen, aber in unserer Gesellschaft gibt es noch immer viele Punkte, die dringend verbessert gehören. Dazu gehören zum Beispiel Diskriminierung, Armut, unser Gesundheitssystem. Auch in der Gemeinde Erdweg sieht Arlette Amend deutliches Verbesserungspotential. Daher stellt sie sich zur Wahl als Bürgermeisterin. Die Gemeinde Erdweg vereint die Vorzüge des ländlichen Lebens mit der Nähe großer Städte wie München, Augsburg und Dachau. Ideale Ausgangsbedingungen für eine lebens- und liebenswerte Gemeinde. Dennoch sieht Arlette Amend ein Fehlen von Möglichkeiten der Bürger, sich in die Verwaltung der Gemeinde einzubringen und diese mit zu gestalten. Wichtige Schwerpunkte sieht sie dabei in Wirtschaft, Familie, Soziales, Natur und Umwelt. Gerade im Wirtschaftsbereich, meint sie, gibt es Nachholbedarf. Ein richtiges Gewerbegebiet ist nicht vorhanden und somit gibt es auch zu wenig Arbeitsplätze vor Ort, die weite Pendelstrecken vermeiden würden. Arlette Amend fehlen flexible Arbeitsmodelle mit kurzen Wegen, die das Nachgehen einer Erwerbstätigkeit erleichtern. Sie sieht hier einen Punkt, an dem angesetzt werden muss. So kann mehr Zufriedenheit und Verbundenheit mit der Gemeinde Erdweg als Lebensmittelpunkt erreicht werden. Arlette Amend meint, dass es in der Gemeinde Erdweg bereits sehr gute soziale Versorgung gibt. Jedoch auch hier sieht sie Verbesserungspotenzial. So wären ausreichende Betreuungsplätze für Kinder in sämtlichen Altersklassen ein wichtiger Meilenstein, damit der Berufstätigkeit von Eltern nichts mehr im Wege steht. Auch Senioren und Personen mit erhöhtem Hilfebedarf benötigen Unterstützung. Der Ausbau von Behindertenparkplätzen, die Hilfe bei den Herausforderungen des alltäglichen Lebens nannte Arlette Amend hier als Beispiele. Zum Thema Umweltschutz sprach Arlette Amend von der Idee des Projektes „blühende Gemeinde“, in welchem die gemeindlichen Grünflächen sinnvoll ökologisch durch insektenfreundliche und artenreiche Bepflanzung genutzt werden könnte. So wäre es eine schöne Möglichkeit, gemeindliche Hochbeete zu platzieren, die von Mitbürgern gestaltet und gepflegt werden können. Eine Möglichkeit, dass Gemeinschaftsgefühl in der Gemeinde zu stärken.

GEMEINSAM GEMEINDE - Herausforderung der Kommunen

Veranstaltung mir Ronja Endres
SPD-Erdweg

Ausstellung:Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen

Veranstaltung: Die

Die Opfer der NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen

Vor zahlreichen Besuchenden konnte Manfred Kircher (SPD-Erdweg)die Wanderaustellung „Die Opfer der NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ eröffnen. Sein besonderer Willkomensgruß galt der Kuratorin dieser Ausstellung Birgit Mair.. Als weiteren Gast konnte er auch MdB Michael Schrodi begrüßen Kircher bedankt sich bei der Kuratorin für ihre wertvolle Arbeit und zitierte in seiner Einführungsrede Prof. Hajo Funke, Poltitikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Rechtsextemismus: „Die Wanderausstellung über die Opfer der NSU gehört in jede Schule und jedes Rathaus in Deutschland“.

In seinem Grußwort stellte Schrodi die große Anzahl von weiteren Morden und Anschlägen von Rechtsextremisten in Deutschland dar und betonte, dass der Rechtsextremismus die größte Gefahr für unseren demokratischen Staat ist . Die sogenannte NSU mordete und bombte über zehn Jahre. Es war nicht möglich, ohne ein Helfernetz, das Waffen, Wohnungen und Ausweise besorgt. Er dankte der SPD Erdweg für die Durchführung der Ausstellung.

In ihrer Einleitung betonte die Kuratorin Birgit Mair, dass Sie seit mehr als zehn Jahren mit dieser Ausstellung durch Deutschland tourt und aufklärt über rechten Terror und dessen Folgen. In ihrem Vortrag berichtete sie von ihren Beobachtungen des ersten Bayerischen NSU Untersuchungsausschusses. Überrascht sei sie vor allem darüber gewesen, wie wenig Wissen innerhalb der zuständigen Behörden über den Rechtsterrorismus vorhanden gewesen sei. Dass jahrelang ausschließlich in Richtung „Organisierte Kriminalität“ ermittelt wurde, belastete die Angehörigen der Ermordeten und Überlebenden des rechten Terrors schwer und nachhaltig. Für Mair ist der NSU auch kein „Trio“, sondern ein Netzwerk von Neonazis, das insbesondere in Thüringen und Sachsen viele Unterstützerinnen und Unterstützer hatte. Sie kritisierte, dass Helferinnen und Helfer wahrscheinlich nie vor Gericht kommen werden. Die Rechtsextremismus-Expertin berichtete auch davon, dass sie gemeinsam mit Angehörigen der NSU-Mordopfer und mit Überlebenden Veranstaltungen durchführe. Demnächst sei sie mit Mandy Boulgarides, der Tochter des 2005 in München vom NSU ermordeten Theodoros Boulgarides und mit Mehmet O., dem Überlebenden des ersten NSU-Bombenanschlags in Zwickau eingeladen. Ein wirklich gutes Gefühl sei es nicht, in eine Gegend zu fahren, in der so viele Menschen eine rechtsextreme Partei wie die AfD gewählt haben. Dennoch dürfe man jetzt nicht aufgeben und müsse weiter gegen den Rechtsruck aktiv sein.

In seinem Schlusswort bedankt sich Kircher bei der Kuratorin für den inhaltsreichen Vortrag und zitierte am Ende der Veranstaltung den Philosofen Oskar Negt mit den Worten: „Demokratie ist die einzige staatlich organisierte Gesellschaftsordnung, die gelernt werden muss, und zwar Tag für Tag.“