Die Opfer der NSU und die Aufarbeitung des Verbrechens

ISFBB e.V.

08. Oktober 2024

Pressemitteilung zur Ausstellungseröffnung

Vor zahlreichen Besuchenden konnte Manfred Kircher (SPD-Erdweg) die Wanderaustellung „Die Opfer der NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ eröffnen. Sein besonderer Willkommensgruß galt der Kuratorin dieser Ausstellung Birgit Mair. Als weiteren Gast konnte er MdB Michael Schrodi begrüßen

Kircher bedankte sich bei der Kuratorin für ihre wertvolle Arbeit und zitierte in seiner Einführungsrede Prof. Hajo Funke, Poltitikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Rechtsextremismus: „Die Wanderausstellung über die Opfer der NSU gehört in jede Schule und jedes Rathaus in Deutschland“.

In seinem Grußwort stellte Schrodi die große Anzahl von weiteren Morden und Anschlägen von Rechtsextremisten in Deutschland dar und betonte, dass der Rechtsextremismus die größte Gefahr für unseren demokratischen Staat ist. Die sogenannte NSU mordete und bombte über zehn Jahre. Dies war nicht möglich, ohne ein Helfernetz, das Waffen, Wohnungen und Ausweise besorgte.

Er bedankte sich bei der SPD Erdweg für die Durchführung der Ausstellung.

In ihrer Einleitung betonte die Kuratorin Birgit Mair, dass Sie seit mehr als zehn Jahren mit dieser Ausstellung durch Deutschland tourt und aufklärt über rechten Terror und dessen Folgen. In ihrem Vortrag berichtete sie von ihren Beobachtungen des ersten Bayerischen NSU Untersuchungsausschusses. Überrascht sei sie vor allem darüber gewesen, wie wenig Wissen innerhalb der zuständigen Behörden über den Rechtsterrorismus vorhanden gewesen sei. Dass jahrelang ausschließlich in Richtung „Organisierte Kriminalität“ ermittelt wurde, belastete die Angehörigen der Ermordeten und Überlebenden des rechten Terrors schwer und nachhaltig. Für Mair ist der NSU auch kein „Trio“, sondern ein Netzwerk von Neonazis, das insbesondere in Thüringen und Sachsen viele Unterstützerinnen und Unterstützer hatte. Sie kritisierte, dass Helferinnen und Helfer wahrscheinlich nie vor Gericht kommen werden. Die Rechtsextremismus-Expertin berichtete auch davon, dass sie gemeinsam mit Angehörigen der NSU-Mordopfer und mit Überlebenden Veranstaltungen durchführe. Demnächst sei sie mit Mandy Boulgarides, der Tochter des 2005 in München vom NSU ermordeten Theodoros Boulgarides und mit Mehmet O., dem Überlebenden des ersten NSU-Bombenanschlags in Zwickau eingeladen. Ein wirklich gutes Gefühl sei es nicht, in eine Gegend zu fahren, in der so viele Menschen eine rechtsextreme Partei wie die AfD gewählt haben. Dennoch dürfe man jetzt nicht aufgeben und müsse weiter gegen den Rechtsruck aktiv sein.

In seinem Schlusswort bedankte sich Kircher bei der Rednerin für den sehr inhaltsreichen Vortrag und zitierte am Ende der Veranstaltung den Philosophen Oskar Negt mit den Worten:

„Demokratie ist die einzige staatlich organisierte Gesellschaftsordnung, die gelernt werden muss, und zwar Tag für Tag.

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